Ehemalige Synagoge Horb-Rexingen

Ausgangslage

  • Die Ehemalige Synagoge in Rexingen ist das bedeutendste Zeugnis jüdischen Lebens im Landkreis Freudenstadt. Das Gebäude erinnert an eine der größten und vitalsten jüdischen Landgemeinden in Württemberg, deren erste Zeugnisse bis auf das Jahr 1516 zurückgehen. Aus dieser Gemeinde gelang 1938 eine aus NS-Deutschland einmalige Gruppenauswanderung von über 40 Personen, die im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina (heute Israel) eine neue Gemeinde gründeten. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Rexingen ist für das Verständnis von christlich-jüdischem Zusammenleben in Deutschland nicht zu unterschätzen.
  • Rexingen hat – unter  Gemeinden seiner Größe – wegen seiner jüdisch-christlichen Vergangenheit einen besonderen Namen und eine besondere Ausstrahlung, der es gerecht zu werden gilt.

  • Die Ehemalige Synagoge wurde am 9. November 1938 im Innern von der SA geschändet. Sie konnte nicht mehr als Gotteshaus genutzt werden. Es kam zu einem Zwangsverkauf der Synagoge an die bürgerliche Gemeinde Rexingen.

  • Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Ehemalige Synagoge als Produktionsstätte an die Waffenfabrik Mauser in Oberdorf a.N. vermietet.

  • 1952 konnte die neu entstandene evangelische Kirchengemeinde die Ehemalige Synagoge mieten. Sie ließ die Synagoge zur evangelischen Kirche umbauen. Auf der Ebene der ehemaligen Frauenempore wurde eine Zwischendecke eingezogen, die das Gebäude in zwei Stockwerke teilt. Der obere Raum wird seither als Kirchenraum genutzt. Der untere Raum wird als öffentlicher Raum für Veranstaltungen, Versammlungen, Altennachmittage etc. verwendet. 

Ziele und Inhalt

  • Das Gebäude Ehemalige Synagoge ist – neben seiner Nutzung als Versammlungsort und als Kirche – gleichzeitig auch Gedenkstätte. Immer wieder wird die Ehemalige Synagoge von Gästen aus dem In- und Ausland besucht. Besonders viele Besuche kommen aus Israel und den USA, wohin zwischen 1933 und 1941 die meisten jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Rexingen fliehen konnten. Ebenfalls wird die Ehemalige Synagoge von Schulklassen besucht, die in den Fächern Religion, Ethik und Geschichte etwas über die Menschen erfahren wollen, die das ehemals jüdische Gotteshaus 1836/37 errichten ließen.
  • Mit LEADER wurde der Gemeindesaal neukonzeptioniert, um der wechselvollen Geschichte gerecht zu werden. 

Fördergegenstand

  • Einbau einer Bibliothek mit Schwerpunkt christlich-jüdischer Dialog: An der Ostwand der Raums, links und rechts des ehemaligen Toraschreins, wurde eine Bibliothek untergebracht, die schwerpunktmäßig mit Grundlagenliteratur zum Judentum und Christenum und mit Literatur zum Dialog dieser Religionen ausgestattet ist. Auch der Dialog bzw. Trialog mit dem Islam ist dort zu finden. Außerdem wurden Texte zum Leben der jüdischen Gemeinde Rexingen gesammelt. Für alle BürgerInnen, besonders aber für SchülerInnen und StudentInnen, die sich mit den Religionen und speziell mit der jüdischen Gemeinde Rexingen beschäftigen wollen, ist die Bibliothek ein Ort, wo man sich  grundlegend informieren und recherchieren kann.
  • Installation von Ausstellungsvitrinen mit Originalgegenständen der jüdischen Gemeinde Rexingen.

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Fotos: LAG Oberer Neckar



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